Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – waren Sie schon auf einem Adventsmarkt im Kirchenkreis?
Nicht nur auf einem. Wir besuchen als Familie gerne und regelmäßig die Adventsmärkte im Kirchenkreis. Leider reicht die Zeit immer nur für eine kleine Auswahl aus. Dieses Jahr haben wir es endlich einmal geschafft, das Wildschwein mit Kraut und die selbstgemachten Kartoffelpuffer in Bülkau zu probieren.
Musik spielt in diesen adventlichen Tagen eine große Rolle – werden Sie ein Kirchenkonzert in der Region besuchen?
Selbstverständlich habe ich das große Weihnachtsoratorium in der St. Severi-Kirche am 8. Dezember besucht. Die Aufführung – übrigens die letzte Oratoriumsaufführung von Kai Rudl vor seinem Eintritt in den Ruhestand – war einfach großartig. Mal sehen, welche Konzerte ich noch wahrnehmen kann, wenn sie denn in meinen Terminkalender passen. Als Großfamilie werden wir hoffentlich das „Konzert bei Kerzenschein“ am 27. Dezember um 18 Uhr in Lüdingworth besuchen können.
Ein anstrengendes Kirchenjahr geht zu Ende – was war für Sie das Besondere in den vergangenen zwölf Monaten?
Die Arbeitsdichte und die vielen Aufgaben unter Termindruck waren wirklich außergewöhnlich in diesem Jahr. Wir mussten als Kirchenkreis schwere Entscheidungen treffen. Außerdem war ich ständig dabei, irgendeinen Pastor oder einen Diakon in den Ruhestand zu verabschieden. Das darf kein Dauerzustand werden!
Was sind die größten Herausforderungen, die der Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln im neuen Jahr bewältigen muss?
Ab dem nächsten Jahr geht es an die Umsetzung der kürzlich getroffenen Synodenbeschlüsse: Sehr konkret wird zu klären sein, was mit den Gemeindehäusern geschieht, die nicht mehr in der Zuweisung des Kirchenkreises bleiben. Gleich mehrere Kirchengemeinden führen Fusionsgespräche. Auch hier sind finale Beschlüsse zu fällen. Und dann ist unbedingt eine inhaltliche Debatte dran: Wie sind wir Kirche in den veränderten Zeiten? Dazu werden wir als Kirchenkreiskonferenz im Januar in Klausur gehen. Wir werden schauen, was unsere Kraftquellen sind, um notwendige Veränderungsprozesse zu bewältigen und voranzutreiben. Auch für viele Hauptamtliche ist der schnelle Wandel der Kirche mit einem Trauerprozess verbunden und deshalb nicht leicht zu verarbeiten.
Glöckchen, Glanz, Gabenbringer - was gehört für Sie zu Weihnachten unbedingt dazu?
Ein deckenhoher Weihnachtsbaum, echte Kerzen, das Orchester der erzgebirgischen Engel, der Besuch beziehungsweise das Halten (mindestens) eines Weihnachtsgottesdienstes, der Familienchor mit Klavier, selbstgebackener Stollen von Muttern und – ohne das geht es gar nicht – Roastbeef mit selbstgemachter Remoulade.
Sie sind – wie andere Pastorinnen, Pastoren und Diakone – selbst am Heiligen Abend im Einsatz. Welche Botschaft werden Sie beispielsweise beim Gottesdienst in Oberndorf verkünden? Was sollen die Menschen mitnehmen in dieser Zeit?
Ich verstehe Ihre Neugier, aber ein bisschen Überraschung muss sein. Die Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen zu den Gottesdiensten am 24.12. um 15:30 Uhr in Oberndorf und um 23:00 Uhr in Otterndorf. Und natürlich zu allen anderen Gottesdiensten im Kirchenkreis auch. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall: Kirche hat viel zu sagen in unseren bewegten Tagen.
Auch wenn Ihre Zeit oftmals knapp bemessen ist – haben Sie schon oder werden Sie noch Plätzchen backen zum Christenfest?
Ich werde wohl dieses Jahr keine Plätzchen backen. Das liegt aber nicht an der fehlenden Zeit. Tatsächlich werden in unserer Familie von Jahr zu Jahr weniger Kekse gegessen. Den Kindern reicht die Schokolade im Kalender und im Nikolausstiefel. Und dann freuen wir uns alle auf den Christstollen.
Ihre erfreulichste berufliche Überraschung im zu Ende gehenden Jahr?
Dass ich an Himmelfahrt in Sloka, im Gottesdienst unserer Partnergemeinde, die Predigt halten durfte, obwohl es in Lettland keine Frauenordination gibt.
Ihre erfreulichste private Überraschung in diesem Jahr?
Die Trauung meiner jüngsten Schwester und die Geburt eines Neffen.
Was wünschen Sie sich zu Weihnachten? Privat, beruflich und überhaupt?
Frieden auf Erden.